29.08.2014

Roland Koch bei Theaterproben in St. Gallen

Im Juni 2014 fahre ich in die Schweiz. Nach St. Gallen, um Roland Koch bei seiner Arbeit als Theaterregisseur zu fotografieren.

Roland Koch links, mit den Schauspielern Oliver Losehand, Tim Kalhammer-Loew, Diana Dengler und Monika Wiedemer














Die Lokremise, Ort der Proben und der Aufführung, ist ein Kulturzentrum mit Theater, Kino, Galerie und einem sehr schönen Lokal. Den Wänden haftet die Patina früherer Zeiten an, ein sehr pittoresker Ort mit hohen und lichtdurchfluteten Räumen.




An diesem Ort inszeniert Roland Koch Moritz Rinkes Stück "Wir lieben und wissen nichts", mit Schauspielern des St. Gallener Stadttheaters. Und ich begleite ihn drei Tage lang mit meiner Kamera bei den Proben.







Dabei erlebe ich einen ganz anderen Roland Koch wie sieben Monate zuvor in Konstanz bei Tatortdreharbeiten. Hier spielt er nicht, sondern führt Regie. Und er ist ganz in seinem Element, im Theater, dem Ort, an dem er seit drei Jahrzehnten arbeitet. 
Die Bühne ist für Roland Koch ein Ort für große Emotionen, für gelebtes Leben im Zeitraffer. Er will mit seinen Schauspielern das Maximum aus den Figuren herausholen, deren existentielle Krisen und Beziehungsdramen transparent und fühlbar machen und glaubwürdige Charaktere auf die Bühne bringen.







Als Regisseur hat er die Fäden in der Hand. Arbeitet sehr präzise und mit ganz klaren Vorstellungen. Mitunter kann er auch laut werden, wenn er das Gefühl hat, nicht verstanden zu werden. Aber das ist selten der Fall, weil er ein sehr guter Kommunikator ist.




Roland Koch durchdringt das Rinkesche Universum und projiziert es nach außen, auf die Bühne, wo die Schauspieler es aufgreifen und umsetzen.










Nach der Sommerpause, Mitte August, treffen wir uns noch einmal in St. Gallen. Die Proben gehen in die zweite Runde und somit ihrem Ende entgegen. Inzwischen steht auch das Bühnenbild von Hugo Gretler.




Der Zylinder aus Holz, bestückt mit Büchern, im Zentrum der Bühne, ist ein Sinnbild für die Welt, in der die Figuren in Moritz Rinkes Drama leben und interagieren und erinnert mich nebenbei auch noch an die Architektur der Lokremise.
Jetzt geht es an die Details, die existentielle Brisanz des Stückes, den Sprachduktus und Klang der Dialoge. Gemeinsam wird letzter Feinschliff angelegt.










Bis zur Premiere am 4. September sind es noch 3 Wochen intensive Arbeit... Danach beginnt für den Schauspieler Roland Koch die neue Spielzeit am Burgtheater in Wien.


Weiterführende Links:
http://www.rolandkochschauspieler.de/
http://www.theatersg.ch/spielplan/wir-lieben-und-wissen-nichts

1 Kommentar:

  1. GROßARTIG!!! Die Bilder sind genauso faszinierend wie die von den Tatort-Dreharbeiten. Da bekommt man einen guten Einblick in Roland Koch´s Arbeit als Theaterregisseur. Wirklich wunderbare Eindrücke!!! DANKE !!!

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